Unternehmerfrühstück bei der lieber-zuhause GmbH

(v.l.n.r.:) Jens Schäl (Geschäftsführung lieber-zuhause GmbH), Wolf-Dieter Grönwoldt (Geschäftsführung TROWISTA GmbH), Bürgermeister Alexander Biber, Elena Schäl (Geschäftsführung lieber-zuhause GmbH), Christian Seigerschmidt (Vorstandsvorsitzender pro Troisdorf e. V.) und Ulf Schäl (Geschäftsführung lieber-zuhause GmbH).

Die lieber-zuhause GmbH in Oberlar beschäftigt sich seit ihrer Gründung im Jahr 2015 erfolgreich mit Alltagshilfe und Grundpflege. Hauptanliegen: Ältere Menschen sollen so lange wie möglich daheim in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Die lieber-zuhause GmbH wird geführt von Elena, Jens und Ulf Schäl. Sie stellten ihr Unternehmen, seine Dienstleistungen und ihre besonderen Strategien zur Mitarbeitergewinnung und -bindung in Zeiten des Pflegekräftemangels am Mittwoch, 16. August, bei einem Unternehmerfrühstück des Unternehmerclubs pro Troisdorf und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft TROWISTA vor. Der Termin fand statt am Unternehmensstandort Alte Schule Oberlar.

Wie kam es zur Idee, 2015 die lieber-zuhause GmbH zu gründen? Geschäftsführer Jens Schäl im Interview mit Christian Seigerschmidt, Vorstandsvorsitzender von pro Troisdorf: „Mein Bruder Ulf und ich hatten einen CD-ROM-Verlag. Das Geschäft lief irgendwann nicht mehr. Auf der Suche nach geschäftlichen Alternativen haben wir uns über die größten Franchiseunternehmen in den USA informiert. Hier sind wir auf Unternehmen wie „Right at Home“ oder „Home Instead“ gestoßen, die sich mit der häuslichen Betreuung älterer Menschen daheim befassen.“ Die examinierte Pflegefachkraft Rita Sturm, bis heute eine der drei Pflegedienstleiterinnen der lieber-zuhause GmbH, prüfte das Konzept und stellte fest, dass es funktioniert.

Die lieber-zuhause GmbH beschäftigt heute mehr als 100 Mitarbeitende und betreut rund 350 Patienten in Troisdorf, Sankt Augustin und Umgebung. Über ein 2021 gegründetes Tochterunternehmen ist sie auch in Bonn aktiv. Das Unternehmen berechnet einen Stundensatz von 47,90 Euro für seine Dienstleistungen und bezahlt seine Mitarbeitenden nach dem Tariftreuegesetz. Überwiegend werden die Leistungen der lieber-zuhause GmbH über Kranken- und Pflegekassen bezahlt. „Beispielsweise wären bei einem Pflegegrad 3 rund 1300 Euro monatlich für die Betreuung im Topf der Pflegekasse“, so Elena Schäl beim Unternehmerfrühstück. Die Mindestbetreuungszeit beläuft sich auf zwei Wochenstunden. Der Service der lieber-zuhause GmbH ist binnen 24 Stunden kündbar.

Was bedeuten Grundpflege und Unterstützung im Alltag genau? Zum Beispiel Unterstützung bei der Körperhygiene oder Begleitung bei Arztbesuchen beziehungsweise beim Einkauf. Mitarbeitende der lieber-zuhause GmbH helfen auch beim Kochen. Langjährig betreuten sie beispielsweise eine 85-jährige demente Patientin, die dank ihrer Unterstützung bis zu ihrem Tod mit 93 nie in einem Heim untergebracht werden musste.

Seine Grenzen findet der Service dort, wo medizinische Leistungen gefordert sind, zum Beispiel Wundversorgung. Die lieber-zuhause GmbH arbeitet hier Hand in Hand mit klassischen Pflegediensten.

Auch in Zeiten des Pflegekräftemangels kann die lieber-zuhause GmbH Mitarbeitende gewinnen und halten. Jens Schäl dazu gegenüber pro Troisdorf: „Wir sind in der Grundpflege und Alltagsbegleitung nicht darauf angewiesen, mit examinierten Pflegekräften zu arbeiten. Wir haben viele Quereinsteiger, die wir selbst schulen und so an ihre Aufgaben heranführen.“ Ein weiterer Grund sind die sehr flexiblen Arbeitszeiten. Dazu Elena Schäl: „Bei uns kann jeder seine Arbeitszeit selbst gestalten, so wie er oder sie es will. Auch drei Wochen Sommerurlaub richtet unsere Pflegedienstleitung problemlos ein, wenn gewünscht. Viele Mitarbeiterinnen nutzen beispielsweise die Kindergartenzeiten ihres Nachwuchses zum Arbeiten. Eine weitere Beschäftigtengruppe sind Pflegekräfte oder junge Rentner, die sich noch etwas dazuverdienen wollen.“

Christian Seigerschmidt, pro Troisdorf: „Die lieber zuhause GmbH ist ein hervorragendes Beispiel für unternehmerische Initiative. Zwei Unternehmer-Brüder, deren Geschäftsmodell eines CD Rom-Verlages sich wegen der technischen Entwicklung nicht mehr trug, haben sich Erfolgsbeispiele völlig anderer Branchen angeschaut und diesen Betreuungsdienst erfolgreich etabliert. Sie haben damit zahlreiche Arbeitsplätze in Troisdorf und Umgebung geschaffen.“

TROWISTA-Geschäftsführer Wolf-Dieter Grönwoldt: „Bemerkenswert finde ich das sehr flexible Arbeitszeitmodell der lieber-zuhause GmbH. Sie mobilisieren damit auch Arbeitskräftepotenziale, die sonst für den Arbeitsmarkt möglicherweise gar nicht zur Verfügung stünden. Das ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Zugleich schließt die lieber-zuhause GmbH eine Demografie bedingt wachsende Lücke in der häuslichen Versorgung älterer Menschen.“

Auch die Landtagsabgeordnete Katharina Gebauer und Troisdorfs Bürgermeister Alexander Biber nahmen am Unternehmerfrühstück teil.

pro Troisdorf-Fact Sheet lieber-zuhause GmbH

• Geschäftsführende Gesellschafter: Elena Schäl, Jens Schäl, Ulf Schäl
• Unternehmenszweck: Grundpflege und hauswirtschaftliche Unterstützung 
• Team: Drei Pflegedienstleiterinnen, mehr als 100 Beschäftigte im Außendienst – weit überwiegend weiblich und überwiegend in Teilzeit. Das Unternehmen ist an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden erreichbar.
• Patientenzahl: rund 350
• Standorte: Troisdorf und Bonn (lieber-zuhause GmbH Bonn GmbH seit Mai 2021)
• Aktionsradius: Troisdorf, Siegburg, Sankt Augustin, Bonn und Umgebung
• Internet: www.lieber-zuhause.de

Rückfragen:

Christian Seigerschmidt, Vorstandsvorsitzender des Unternehmer-Clubs pro Troisdorf: +49 ‭2241 4961002, christian.seigerschmidt@vrbank-rs.de

Text: Carsten Seim, avaris | konzept, +49 179 2043542, c.seim@avaris-konzept.de