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Freitag, 11. Oktober 2019
(v.l.n.r. Stefan Gandelau (Feuerwehr Troisdorf), Thomas Zacharias (TROWISTA), Wolfgang Högemann und Claudia Eich (pro Troisdorf) und Horst Wende (Beigeordneter Stadt Troisdorf)
Das war eine zentrale These, die Troisdorfs Wehrführer Stefan Gandelau bei einem Unternehmerfrühstück der Wirtschaftsförderungsgesellschaft TROWISTA und des Unternehmerclubs pro Troisdorf am 10. Oktober in der Feuer- und Rettungswache Troisdorf in der Larstraße vertrat. Zum einen, so Gandelau, schule die ehrenamtliche Arbeit die Teamfähigkeit und das Verantwortungsbewusstsein. Zum anderen wachse dadurch das technische Verständnis, was auch den Betrieben zugutekomme. Außerdem gewännen die Unternehmen mit Freiwilligen Feuerwehrleuten „unbezahlte Brandschutzbeauftragte“ im Team. Zudem habe man im Brandfall geschulte Feuerwehrleute vor Ort, die durch präzise Lageeinschätzungen Schaden begrenzen könnten.
200 Freiwillige Feuerwehrleute – verteilt auf vier Löschzüge in den Ortsteilen Troisdorfs – verstärken 75 hauptamtliche Wehrleute, die in der Feuer- und Rettungswache an der Larstraße rund um die Uhr ihren Dienst tun.
„Die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr stärkt den sozialen Zusammenhalt und ist im besten Sinne des Wortes ein Dienst am Nächsten. Freiwillige Feuerwehrleute erwerben über ihre ehrenamtliche Arbeit auch wichtige Schlüsselqualifikationen, zum Beispiel Teamfähigkeit, Erste Hilfe und Kenntnisse im Brandschutz, die auch dem Arbeitgeber zu Gute kommen.“, erklärte Thomas Zacharias, Geschäftsführer der TROWISTA, bei diesem Termin.
Wolfgang Högemann, Vorstandsmitglied im Unternehmerclub: „Die ehrenamtliche Arbeit in der Freiwilligen Feuerwehr ist unverzichtbar für Troisdorf. Sie leisten einen extrem wichtigen Beitrag für die Sicherheit unserer Unternehmen und haben jegliche Unterstützung verdient.“
Sämtliche ehrenamtlichen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Troisdorf waren bei der Brandkatastrophe an der ICE-Trasse sowie beim letzten Großbrand in einem Troisdorfer Betrieb für Druckhilfsmittel im Gewerbegebiet Junkersring im Jahr 2016 im Einsatz, und haben dabei, so Wehrleiter Gandelau, „ihre Professionalität unter Beweis gestellt“.
„In Spich, wo ich wohne, sind wir im Ortsring vernetzt und unterstützen beispielsweise die Martinszüge oder Karnevalssitzungen. Das ist gelebte Dorfgemeinschaft“, ergänzte Wehrleiter Stefan Gandelau. Im Hauptberuf ist er Sicherheitsingenieur bei Ford in Köln. Seit 29 Jahren ist er ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr Troisdorf aktiv. Über seine aktuelle Aufgabe als Wehrführer in Troisdorf hinaus ist er auch stellvertretender Kreisbrandmeister.
Ihre erforderliche Mannstärke von 200 wird die Freiwillige Feuerwehr in Troisdorf Gandelaus Angaben zufolge in den nächsten Jahren beibehalten können. Nachwuchs komme aus den Jugendfeuerwehren. Zu deren Arbeit erklärte der Troisdorfer Wehrführer im pro Troisdorf-Interview mit Christian Seigerschmidt und Carsten Seim: „Junge Menschen übernehmen hier Verantwortung für andere. Das ist besser, als allein vor der Playstation oder den Benutzeroberflächen sozialer Medien zu sitzen. Das fördert die charakterliche Entwicklung junger Menschen.“ Aus diesem Grund befürwortet er auch ein bundesweites soziales Jahr für männliche und weibliche junge Menschen: „Ich bin sicher, dass viele von denen, die dadurch mit der Freiwilligen Feuerwehr in Berührung kommen, dabeibleiben, wenn sie die Kameradschaft bei uns erleben. Viele, die über die Jugendfeuerwehr zu uns kamen, bleiben auch über die Ausbildung und das Studium hinaus bei uns.“
Ehrenamtliche Freiwillige Feuerwehrleute können zahlreiche Qualfikationen erwerben — zum einen eine regelmäßig aufgefrischte, gründliche Ersthelfer-Ausbildung, den kompetenten Umgang mit Spezialwerkzeugen sowie mit Gefahrgütern oder die Abwehr von Gewässerverunreinigungen und den LKW-Führerschein Klasse II. Wer hauptamtlicher Feuerwehrmann werden will, kann sich Erfahrungen aus der Freiwilligen Feuerwehr in gewissem Umfang auf die Zeit seiner 18-monatigen Grundausbildung anrechnen lassen.
Bei diesem Unternehmerfrühstück informierte Wehrleuter Gandelau auch über eine interessante Option für Unternehmen – sie können über die Feuerwehr auch Unterstützung bei Brandschutzbegehungen erhalten: „Wir informieren Sie gern darüber, wie Sie leicht brennbare Stoffe und andere Gefahrgüter sicher lagern können.“
Die hauptamtlich besetzte Feuerwache in der Larstraße erledigt rund um die Uhr auch den Rettungsdienst für Troisdorf. Gandelau: „Alle Hauptamtlichen sind ausgebildete Rettungssanitäter. Sie wechseln sich ab im Rettungsdienst. Alle fahren sie je nach Dienstplaneinteilung Rettungswagen, Notarzteinsatzfahrzeuge und Löschfahrzeuge. Hauptamtliche Feuerwehrleute beherrschen das gesamte Spektrum einer Feuer- und Rettungswache. Die Freiwilligen Wehrleute sind in der Brandbekämpfung und technischer Hilfeleistung aktiv.“
Rund 100 Unternehmerinnen und Unternehmer waren der Einladung gefolgt.