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Freitag, 19. Januar 2024
GrafiK: Der Masterplan Innenstadt als räumliche Entwicklungsstrategie
Troisdorf, 9.1.2024 - Der Startschuss für das NRW-Sofortprogramm zur Revitalisierung der Innenstädte fiel im Frühjahr 2021. Das Land Nordrhein-Westfalen hatte ein Förderprogramm aufgelegt, um unter anderem den Folgen der Corona-Krise und des Wandels in den Innenstädten entgegenzuwirken und die schwierigen Rahmenbedingungen für den Einzelhandel, insbesondere für Neuansiedlungen, abzufedern. „Ziel war es unter anderem, die steigende Zahl der Leerstände in der Innenstadt sichtbar zu reduzieren, die Innenstadt zu beleben und damit dem so genannten Trading-Down-Effekt entgegenzuwirken und die Innenstadt attraktiver zu machen“, so Wolf-Dieter Grönwoldt, Geschäftsführer der Troisdorfer Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketing GmbH (TROWISTA). Am 31.12.2023 ist das Programm offiziell ausgelaufen. Zeit für ein Resümee.
Im Rahmen des NRW-Sofortprogramms wurde u.a. ein Verfügungsfonds aufgelegt, mit dem attraktive Nutzungskonzepte in leerstehenden Ladenlokalen mit einem attraktiven Mietzuschuss neu angesiedelt werden sollten. „Wir konnten zwölf leerstehende Ladenlokale mit neuen Nutzungskonzepten belegen. Davon haben acht Geschäfte nach dem Förderzeitraum einen neuen Mietvertrag mit den Eigentümern unterschrieben und machen damit weiter“, resümiert der 2021 eigens eingestellte Citymanager Stephan Frings (TROWISTA). „Ein positives Ergebnis. Wir haben auch wertvolle Erkenntnisse gewonnen, welche Probleme unsere Zentren haben und wie schnell sich die Zentren verändern. In anderen Kommunen war man nicht unbedingt so erfolgreich wie wir hier in Troisdorf“, erklärt Stephan Frings, der sich als Zentrenmanager inzwischen auch um die Belange der Stadtteilzentren Spich, Sieglar, Friedrich-Wilhelmshütte und Oberlar im Rahmen eines neu gegründeten Zentrenmanagements kümmert.
Eines von acht Ladenlokalen welches auch nach dem Förderzeitraum weitermacht: Stoffladen Sandalu An der Feuerwache 1
Ein Teilprojekt im Rahmen des „Sofortprogramms zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in NRW“, für das insgesamt rund 1,1 Million Euro zur Verfügung standen, war auch u.a. die Förderung eines Masterplans für Troisdorf, der eine räumlich-funktionale Gesamtstrategie für Troisdorf und seine Innenstadt erarbeiten sollte. Dies wurde durch die Büros Reicher Haase Assoziierte und Stadt+ Handel durchgeführt. Dabei wurden nicht nur die Erkenntnisse des Citymanagements berücksichtigt und flossen in die Gesamtergebnisse ein, sondern auch die Bevölkerung war aufgerufen, sich aktiv zu beteiligen. Ende November 2023 hat der Rat der Stadt Troisdorf den Masterplan als Grundlage für die weitere Entwicklung der Innenstadt beschlossen. „Der Masterplan Innenstadt ist eine wichtige Grundlage mit Anstoßwirkung für weitere Prozesse zur Neuausrichtung der Innenstadt. Er liefert Empfehlungen und Strategien, die in den kommenden Jahren zu konkretisieren und dann umzusetzen sind“, informiert dazu Anja Klein vom Stadtplanungsamt der Stadt Troisdorf.
Zusammenfassend kann eine positive Bilanz des NRW-Sofortprogramms gezogen werden. Doch es bleibt noch viel zu tun: „Wir müssen die Innenstädte und Zentren weiter in den Fokus nehmen. Denn wir stehen mitten im Wandel der Innenstädte. Der Einzelhandel gerät zunehmend unter Druck, Läden schließen. Trotzdem müssen wir versuchen, die Aufenthaltsqualität in den Zentren zu stärken“, so der Zentrenmanager Stephan Frings.
Die aktuellen Krisen beschleunigt die negativen Entwicklungen in den Innenstädten derzeit dramatisch. Die Erkenntnisse aus dem Sofortprogramm sind nicht nur in den Masterplan eingeflossen, sondern auch Grundlage für das weitere Vorgehen des Zentrenmanagements im Rahmen des aktuellen Bundesförderprogramms Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZIZ), das noch bis September 2025 läuft. „Wir sind uns bewusst, dass dieser Prozess und das Wirken in den Zentren noch weit über 2025 hinaus aktuell bleiben wird“, so TROWISTA Geschäftsführer Wolf-Dieter Grönwoldt.
Ideenstand für den Masterplan auf dem Sommerferienprogramm 2023 in der Troisdorfer Fußgängerzone